FDP-Fraktion: getrübte Freude über positive Finanzlage der Stadt
Die Fraktion der Freien Demokraten im Rat der Stadt Wuppertal sieht den im Jahr 2020 erzielten Überschuss von rund 93 Millionen Euro zwar positiv, warnt aber vor weiteren Einschnitten bei den städtischen Gesellschaften.

„Ein großes Dankeschön für den im Corona-Jahr 2020 erzielten städtischen Überschuss in Höhe von 93,3 Millionen Euro muss an das Land NRW und den Bund gehen“, so Patricia Knauf-Varnhorst, finanzpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Wuppertal. „Alleine 26,8 Millionen Euro kommen als Sonderhilfe aus dem von der schwarz-gelben Landesregierung eingerichteten Fördertopf für Stärkungspaktkommunen. Weitere 32 Millionen Euro kommen von der Bundesbeteiligung an den Kosten der Unterkunft (SGB II), um nur die zwei größten Positionen zu nennen.“
Die Freien Demokraten freuen sich über die Hilfen von Land und Bund, weisen allerdings darauf hin, dass die jahrlangen Unterfinanzierung bei den städtischen Gesellschaften wie Wuppertaler Bühnen, Alten- und Pflegeheime Wuppertal (APH), Wuppertal Marketing und Gebäudemanagement (GMW) weit schwerer ins Gewicht und der Stadt bald auf die Füße fallen könnte.
Patricia Knauf-Varnhorst: „Erkauft wurde die positive Bilanz für das Jahr 2020 auch in erster Linie mit einer jahrelangen Unterfinanzierung der städtischen Gesellschaften. Wir haben sie regelrecht ausbluten lassen und stehen nun vor der Herausforderung, dass nach und nach deren Eigenkapital aufgebraucht ist. Wir müssen mit mehr Einnahmen dafür Sorge tragen, dass sich die Finanzsituation grundlegend ändert, wenn wir weiterhin so umfangreiche und für Wuppertal wertvolle Leistungen vorhalten wollen. An dieser Stelle ist der Oberbürgermeister gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die die wirtschaftliche Situation unserer Stadt stärkt.“
Für die FDP ist es daher dringend notwendig, dass zeitnah politische Entscheidungen getroffen werden, die den zu erwartenden Ausfall an Gewerbesteuern für das laufende Jahr 2021 Rechnung trägt.
„Wir hoffen sehr, dass Land und Bund auch in 2021 die Kosten für den zu erwartenden Gewerbesteuerausfall tragen. Allerdings benötigt Wuppertal auch eine offensive Gewerbeansiedlungspolitik. Diese brauchen wir dringend für die städtischen Gesellschaften und die seit vielen Jahren vernachlässigte Infrastruktur. Mit anderen Worten könnte man auch sagen, dass sich nur mit mehr Geld Schlaglöcher und Treppen reparieren und Schwimmbäder und Bühnen halten lassen“, so Patricia Knauf-Varnhorst abschließend.







