FDP-Fraktion: Kontrollen und Aufklärung statt Schulschließungen

  • von FDP-Ratsfraktion
  • 19 März, 2021

Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Wuppertal nimmt mit großer Besorgnis die steigenden Corona-Infektionszahlen zur Kenntnis. Mit großen Bedenken betrachtet die FDP aber auch die Kreativlosigkeit und Unentschlossenheit im Vorgehen der Verwaltung.

„Die Corona-Pandemie stellt die Gesellschaft und damit auch die Stadtverwaltung seit jetzt über einem Jahr vor erhebliche Herausforderungen“, so Alexander Schmidt, Fraktionsvorsitzender der FDP-Ratsfraktion. „Und seit über einem Jahr heißt die Antwort auf ein Leben mit diesem Virus in der Stadt lediglich „Lockdown“, wobei vielleicht gezieltere lokale Maßnahmen effektiver wären.“

Die FDP-Fraktion fordert seit Monaten vergeblich eine Übersicht über die aufgetretenen Coronafälle, aufgeschlüsselt zum Beispiel nach Alter, Wohnquartier, Arbeitsorte, Transportmittel innerhalb des Stadtgebiets, um gezielte Maßnahmen daraus ableiten zu können.

„Wenn eine wohnquartierscharfe Lokalisierung der Infektionsherde innerhalb des Stadtgebietes, entgegen vorheriger Äußerungen des Krisenstabsleiters möglich ist, sollte die Verwaltung auch mit gezielten Maßnahmen, wie Aufklärung, Kontrollen und auch Sanktionen durch das Ordnungsamt verstärkt darauf reagieren. Nur so kann doch gewährleistet werden, dass zumindest auf der einen Seite das Infektionsgeschehen effektiv eingegrenzt wird und zum anderen mehr Freiheit dort möglich ist, wo sich die Menschen an die immer noch notwendigen Maßnahmen halten. Wir fordern daher den Krisenstab auf, gezieltere Maßnahmen zu ergreifen, die auf das tatsächliche lokale Infektionsgeschehen besser abgestimmt sind.“

„Die von der Verwaltung geforderte erneute Schließung von Schulen und Kitas erscheint angesichts der von der Stadt verbreiteten Zahl von rund 30-50 Fällen und des Umstandes, dass viele Kinder seit Dezember überhaupt keine Schule mehr von innen gesehen haben, nicht verhältnismäßig. Dadurch werden insbesondere sozial benachteiligte Kinder so doppelt benachteiligt“, so Karin van der Most, schulpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Wuppertal und ergänzt abschließend: „Diesen etwa 30-50 Fällen stehen rund 13.500 Kitakinder und 45.000 Schülerinnen und Schüler gegenüber. Wir müssen vielmehr lernen, mit geeigneten Schutzmaßnahmen, den Kindern und Jugendlichen Bildung zuteil werden zu lassen. Solange nicht durch Impfungen eine Herdenimmunität erreicht wird, wird es Coronainfektionen auch an Schulen geben. Es erscheint aber aus unserer Sicht sowohl den Kindern als auch den Eltern nicht zumutbar, bis zum Erreichen dieser Herdenimmunität die Schulen geschlossen zu halten. Wenn es, wie gerade veröffentlicht, an 21 Schulen und 9 Kitas mindestens einen Fall gibt, dann stehen diesen Fällen aber immer noch rund 58.000 gesunde Kinder gegenüber. Hier ist der Schulträger gefordert, durch Abstand- und Hygienemaßnahmen, Tests, Wechselunterricht und auch, wenn es notwendig wird, durch punktuelle Quarantäne kleinerer Lerngruppen, einen Alltag zu entwickeln, der den Bedürfnissen der Kinder gerechter wird.“

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